Marburger Kamerapreis 2023 geht an Benedict Neuenfels
Marburger Kamerapreis 2023 geht an Benedict Neuenfels

Marburger Kamerapreis 2023 geht an Benedict Neuenfels

Der Marburger Kamerapreis 2023 geht an Benedict Neuenfels. (Foto: Peter Hartwig)

(PM) Der deutsche Kameramann Benedict Neuenfels erhält den mit 5000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis 2023. Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg vergeben den von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleiteten und organisierten Marburger Kamerapreis zum 22. Mal. Der Preisträger, der den Preis am 6. Mai entgegen nehmen wird, steht für eine ästhetisch ausgesprochen vielfältige Arbeit.

„Das Erzählen mit der Kraft leuchtender Bilder macht Kino aus“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Bekanntgabe des Preisträgers, „mit dem Marburger Kamerapreis zeichnen wir diejenigen aus, die solche wunderbaren Bilder erschaffen.“ Die Aufmerksamkeit auf die Gestalter*innen der Bilder zu lenken, sei das Ziel des überregional beachteten Preises. Prof. Dr. Malte Hagener vom Institut für Medienwissenschaft der Universität würdigte die Innovationskraft und Experimentierfreude des Preisträgers, der für Film und Fernsehen gleichermaßen arbeitet.

„Die Arbeiten von Neuenfels beschreiten technisch und gestalterisch immer wieder neue Wege und zeigen dabei ein feines Gespür für die visuelle Gestaltung unterschiedlicher Genres und Themen. [ …] Die oft experimentelle Natur der Bildgestaltung drängt sich dabei nicht in den Vordergrund, vielmehr werden die Figuren und Geschichten aus dem Hintergrund unterstützt und in Zusammenarbeit mit den anderen Departments wie dem
Szenenbild und der Regie überhaupt erst neu erschaffen. […] Es ist uns eine Freude, einen Preisträger zu würdigen, der sich entschieden dafür einsetzt, den Begriff der Bildgestaltung zu profilieren, um darauf hinzuweisen, dass neben der Bedienung der Kamera auch die Bewegungsdramaturgie, die Arbeit mit Licht und Farben und damit das visuelle Erzählen zu den Aufgaben der Bildgestalterinnen und Kinematografen gehört.“

Begründung der Jury

Die Entscheidung für Benedict Neuenfels fiel einstimmig.

Benedict Neuenfels studierte bis 1994 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seine erste Arbeit als Bildgestalter war der 1988 erschienene Spielfilm „Europa und der zweite Apfel“, den er unter der Regie seines Vaters Hans Neuenfels drehte. Danach folgten Filme wie „Morlock – Die Verflechtung“ mit Götz George (1993, Regie: Dominik Graf), „Frau Rettich, die Czerny und Ich“ mit Martina Gedeck und Iris Berben (1998, Regie: Markus Imboden), „Homevideo“ mit Jonas Nay und Wotan Wilke Möhring (2011, Regie: Kilian Riedhof), „Ich bin dein Mensch“ mit Maren Eggert und Dan Stevens (2021, Regie: Maria Schrader) sowie Produktionen aus der „Tatort“-Reihe wie beispielsweise die legendäre Folge „Frau Bu lacht“ (1995, Regie: Dominik Graf). Er drehte mehr als 60 Filme und Serien unterschiedlicher Genres und wurde so zu einem der vielseitigsten Bildgestalter im deutschsprachigen Raum.

Für seine Arbeit wurde Neuenfels bereits mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, unter anderem bekam er sieben Mal den Deutschen Kamerapreis und zweimal den Deutschen Filmpreis für die beste Bildgestaltung. Zudem erhielt er zwei Grimmepreise. Der von ihm fotografierte Film „Die Fälscher“ (2007, Regie: Stefan Ruzowitzky) wurde als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet. Für den Film „Styx“ (2018, Regie: Wolfgang Fischer) erhielt Benedict Neuenfels den Deutschen Menschenrechtsfilmpreis und den Deutschen Filmpreis in Silber.

Benedict Neuenfels nimmt den Preis am 6. Mai, um 20 Uhr, im Cineplex in Marburg entgegen. Vom 4. bis 6. Mai finden die 24. Bild-Kunst Kameragespräche rund um die Preisvergabe in den Filmkunsttheatern im Capitol Marburg statt. Weitere Informationen gibt es unter www.marburger-kamerapreis.de.