Kunst und Kultur am Rudolphsplatz: Graffiti- und Schaukästen-Kunst, Ausstellungen und ein Abkommen
Kunst und Kultur am Rudolphsplatz: Graffiti- und Schaukästen-Kunst, Ausstellungen und ein Abkommen

Kunst und Kultur am Rudolphsplatz: Graffiti- und Schaukästen-Kunst, Ausstellungen und ein Abkommen

Ortsspezifische Kunst gab es am Rudolphsplatz im Jubiläumsjahr von Sigrid Sandmanns Wortfindungsamt. (Foto: Sara Foerster)

(PM) Zahlreiche Kunstprojekte waren vergangenes Jahr am Rudolphsplatz zu sehen. Möglich gemacht hatte dies das Projekt „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ im Zusammenhang mit dem Marburg800-Schwerpunkt „Marburg erfinden“. So entwickelte sich der 2022 zu einem lebhaften Ort für Kunst und Kultur. Und auch dieses Jahr gibt es weitere Projekte zu sehen – aktuell zum Beispiel Streetart-Motive, in Kürze abgelöst von einer großflächen Graffiti-Wandgestaltung.

Zum Kunstort wurde der Rudolphsplatz im Jubiläumsjahr 2022 erklärt – in Zusammenarbeit mit der AG Kunst, einer Initiative aus verschiedenen Kunstinstitutionen Marburgs, dem Kurator*innen-Team „Studio Bettina Pelz“ und den ansässigen Gastronomien unter Federführung des Fachdienstes Kultur. Von April bis November fanden mehr als zwölf Veranstaltungen statt. Sie präsentierten in unterschiedlichen Formen den Platz immer wieder neu. Das künstlerische Flair besteht auch 2023 fort, denn die Kooperation der Stadt mit der AG Kunst wird weitergeführt.

Den Auftakt bildete im Mai das 15-jährige Bestehen der „Kunstkoffer“ der KunstWerkStatt Marburg e.V., deren kleine und großen Werke die Wände und Schaukästen am Rudolphsplatz bis in den Juli hinein zierten. Im Juli brachte außerdem eine 10. Klasse der Marburger Waldorfschule während einer Projektwoche direkt vor Ort künstlerische Druckgrafiken in Form von Paste-Ups auf die Straße. Frei nach dem Motto „Von der Druckgrafik zur Streetart“ präsentierten die Schüler*innen ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit. Dabei war nicht nur eine Ausstellung mit bekannteren sowie unbekannteren Gesichtern und Albumcovern der Musikwelt zu sehen, sondern es gab auch die Gelegenheit, Kunstwerke auf Spendenbasis zu erwerben oder selbst einen Druck herzustellen.

Ab Mitte August werden die Streetart-Motive der Schüler*innen von einer großflächigen Wandgestaltung lokaler Graffiti-Künstler*innen teilweise abgelöst. Diese können dann einen Monat lang am Platz angesehen werden. Vom 14. bis 17. September haben Besucher*innen am Rudolphsplatz jeweils von 11 bis 17 Uhr die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden: im partizipatorischen Projekt „MEINAbkommen“ von Lucia Dellefant. Passant*innen erhalten in feierlichem Ambiente die Gelegenheit, „MEINAbkommen“ zu unterzeichnen. Damit verpflichten sie sich persönlich, den eigenen CO2-Ausstoß bis 2030 um etwa 50 Prozent zu reduzieren. Das Projekt ist dabei sowohl für den Innen- als auch für den Außenraum konzipiert. Die im öffentlichen Raum platzierte Installation verweist auf die gleichnamige neue Ausstellung im Kunstverein, die dort noch bis zum 5. Oktober zu sehen sein wird.

Ebenfalls im September folgt mit einer Gemeinschaftsausstellung von 14 Künstler*innen des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK Mittelhessen) eine Gestaltung des Rudolphsplatzes auf allen Ebenen. Den Abschluss für dieses Jahr bildet eine mehrteilige Arbeit der Künstlerin Marie-Luise Frey von Anfang November bis Ende des Jahres in den Schaukästen der Fußgänger*innen-Unterführung. Die Kombination aus Textilien und Schwarzlicht sind das besondere Markenzeichen der Künstlerin.