Cyrano de Bergerac
Cyrano de Bergerac

Cyrano de Bergerac

Nach dem fantasievollen Musical „Cinderella“ spielt das diesjährige Open-Air Theaterstück des Hessischen Landestheater wieder in klassischeren Spähren.
Am 27. Mai feierte auf dem Marktplatz Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“ Premiere und eröffnete damit auch den Marburger Theatersommer.
Das Theaterstück erzählt die Geschichte von Cyrano der im 17. Jahrhundert als einer der Gründer des Sci-fi Genre und Vorbild für den Typus Ghostwriter gilt. Wegen seiner großen Nase traut er sich nämlich nicht seine Liebe Roxane zu gestehen und hilft statt dessen seinem Nebenbuhler Christian ihr Herz zu gewinnen. Dabei kann er nicht nur hervorragend mit Worten umgehen, sondern auch mit seinem Degen und so dafür sorgen das das Wort Nase in seiner Gegenwart Tabu ist. Mit List schafft es Cyrano das die beiden vermählt werden und so Graf Guiche einen Strich durch die Rechnung zu machen, der ebenfalls eine Auge auf Roxane geworfen hatte.
Als Rache für diese Tat schickt dieser Christians und Cyranos Regiment in den Kampf gegen die Spanier, bei dem Christian stirbt.
14 Jahre später lebt Roxane zurück gezogen in einem Kloster und wird jeden Samstag von Cyrano besucht. Vor einem dieser Besuche wird er von einem Holzscheit am Kopf getroffen und schwer verletzt. Davon lässt sich dieser aber nicht von dem Besuch abhalten und stirbt so vor den Augen von Roxane, die nun den wahren Autoren der Liebesbriefe erkennt.

Das Bühnenbild von Gesine Kuhn ist auf das wesentliche reduziert und besteht neben einer leicht schrägen Holzbühne nur aus einigen Leitern und Tischen und Stühlen. Das Rathaus wird in zwei Szenen in das Stück eingebaut, allerdings beschränkt es sich auf die Funktion des aus dem Fenster schauens. Regisseur Jens Kerbel gelingt eine flotte und witzige Interpretation des Stückes, in dem er beispielsweise die Hauptkampfszene mit französischem Hip-Hop unterlegt.

Daniel Sempf überzeugt als Cyrano und der entsprechenden Fechtkunst.
Julia Glasewald bringt in ihren verschiedenen Rollen im Stück zusätzlichen Spaß in die Aufführung, wenn sie zu Kopfhörermusik auf der Bühne tanzt oder zusammen mit Lene Dax eine Anspielung auf die Afri-Cola Werbung der 80er Jahre präsentiert.

Zwei Stunden Theater die sich wirklich lohnen und das Risiko wert sind nass zu werden.

Der Beitrag lief in der Frühschicht vom 31. Mai 2016

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